Medizinisches Leistungsspektrum

Das Ludmillenstift bietet das gesamte Spektrum der Frauenheilkunde an.

 

Kleine Eingriffe am äußeren Genitale und Uterus

Die hier aufgezählten operativen Möglichkeiten haben neben der Erstellung einer sicheren Diagnose die Erhaltung der weiblichen Organe, die Abklärung unklarer Unterbauchbeschwerden oder einer Sterilität zum Ziel. Je nach persönlicher Situation und den vorhandenen Möglichkeiten einer Betreuung zuhause können die meisten dieser Eingriffe ambulant durchgeführt werden. Das operative Spektrum umfasst:

Oft liegt einer atypischen vaginalen Blutung eine meist gutartige Gebärmutterschleimhautveränderung zu Grunde. Auch Myome – gutartige Muskelknoten - können die Ursache von verstärkten Blutungen sein.

Durch eine endoskopische Spiegelung der Gebärmutterhöhle kann man häufig die Ursache erkennen. Hierzu wird der Gebärmutterhalskanal in einer kurzen Vollnarkose oder Spinalanästhesie schrittweise aufgedehnt und im Anschluss das Endoskop in die Gebärmutterhöhle eingeführt.

 

Veränderung der Gebärmutterschleimhaut sollten durch Entnahme von Gewebeproben abgeklärt werden. Da es sowohl Erkrankungen des Gebärmutterhalses als auch Veränderungen der Gebärmutterhöhle gibt, werden bei einer Ausschabung üblicherweise sowohl Gewebeproben vom Gebärmutterhals als auch aus der Gebärmutterhöhle entnommen. Dieser Eingriff wird in Verbindung mit einer Gebärmutterspieglung in einer kurzen Vollnarkose durchgeführt.

 

Myome sind zumeist gutartige Knoten, die ihren Ursprung in Muskelzellen der Gebärmutter haben. Unter Einfluss weiblicher Geschlechtshormone können diese an Größe zunehmen und zu erheblichen Blutungsstörungen führen. Auch große Gebärmutterschleimhautpolypen können ähnliche Symptome hervorrufen.

Durch ein spezielles Endoskop, welches durch den Gebärmutterhalskanal in die Gebärmutterhöhle eingeführt wird, können o.g. Gewebeveränderungen schonend entfernt werden.

 

In der Zeit vor den Wechseljahren kann es zu heftigen vaginalen Dauerblutungen kommen, die meist durch ein Ungleichgewicht der weiblichen Geschlechtshormone bedingt sind. In diesen Fällen kann durch ein Resektoskop die zur Blutung führende Gebärmutterschleimhaut schichtweise entfernt werde. 

 

Ein anderes Verfahren, vaginale Dauerblutungen zu therapieren, bietet die Endometriumablation mittels Goldnetz (Novasure). Nach einer herkömmlichen Gebärmutterspieglung mit exakter Vermessung der Gebärmutterhöhle wird ein goldbeschichtetes Netz in die Gebärmutter eingeführt und aufgespannt. Durch hohe Temperaturen, die an diesem Netz entstehen, wird die Gebärmutterschleimhaut verödet.

 

Eine Vielzahl gynäkologischer Erkrankungen wird heutzutage durch eine Bauchspieglung therapiert. Hierbei wird die Bauchhöhle im Rahmen einer Vollnarkose zunächst mit Kohlenstoffdioxid-Gas aufgespannt. Unterhalb des Bauchnabels und im Bereich des Unterbauchs werden kleine Hauteinstiche gelegt, durch welche Kamera und feine Instrumente ihren Weg finden. Eine Bauchspiegelung hat den Vorteil, dass nur kleine Narben nach der Operation zurückbleiben. Daher werden laparoskopische Eingriffe als minimalinvasiv bezeichnet. Außerdem verläuft auf Grund der nur kleinen Wundflächen die Heilung des Gewebes schneller und es treten nach der Operation im Vergleich zum Bauchschnitt weniger Schmerzen auf.


Indikationen zum laparoskopischen Vorgehen sind folgende: 

  • Entfernung von Cysten der Eierstöcke bzw. Eileiter
  • Entfernung von Endometrioseherden des kleinen Beckens
  • Durchtrennung von Verwachsungen nach abdominalen Eingriffen
  • Entfernung von Myomen der äußeren Gebärmutterschicht (Myomenukleationen)
  • Entfernung der Adnexe (Eierstock und Eileiter)
  • Durchgängigkeitsprüfung der Eileiter bei Kinderwunsch (in Kombination mit einer Gebärmutterspieglung)
  • Gebärmutterentfernung
  • Senkungsoperationen

 

In unserer Klinik werden zu über 90% der Gebärmutterentfernungen laparoskopisch durchgeführt. Die häufigsten Indikationen sind therapieresistente Blutungsstörungen bzw. Gebärmütter, in denen sich mehrere Myome befinden (Uterus myomatosus).


Sofern keine Erkrankung des Gebärmutterhalses vorliegt, wird eine sogenannte LASH (LAparoskopische Supracervicale Hysterektomie) präferiert. Hierbei wird der Gebärmutterkörper am Gebärmutterhals mit feinen Instrumenten abgetrennt und in kleinen Teilen aus der Bauchhöhle entfernt (Morcellement).

Der Gebärmutterhals hat im weiblichen Becken eine Stützfunktion und bietet Vorteile hinsichtlich einer sich eventuell anschließenden Senkungsoperation.

 
Bei einer TLH (Totale Laparoskopische Hysterektomie) wird die Gebärmutter komplett samt Gebärmutterhals laparoskopisch vom umliegenden Gewebe schonend abgetrennt und durch die Scheide entfernt. Das Scheidenende wird im Anschluss durch eine endoskopische Naht verschlossen.

 
In seltenen Fällen kann eine Gebärmutter auf Grund von Myomen zu groß sein, um minimalinvasiv entfernt werden zu können. Dann wird eine Gebärmutterentfernung bevorzugt per Querlaparotomie (Schnittführung in der Bikinizone) durchgeführt.

Bedingt durch viele Geburten und genetische Veranlagung kann der Halteapparat einer Gebärmutter erschlaffen. Hierbei kann es zu einer beträchtlichen Senkung der Gebärmutter in die Scheide bis hin zum totalen Vorfall der Gebärmutter vor die Scheide kommen (Prolaps uteri). Häufig ist eine Gebärmuttersenkung mit einer Blasensenkung (Cystocele) und Darmsenkung (Rectocele) vergesellschaftet. Als Erstmaßnahme kann ein Ring- oder Würfelpessar von Ihrem Frauenarzt in die Scheide eingesetzt werden, welcher die anatomisch korrekte Reposition der Gebärmutter gewährleitet. Häufig wünschen Patientinnen jedoch eine operative Korrektur. Hier kommen in unserer Klinik fast ausschließlich moderne Operationsmethoden, wie die sogenannte Cervicosacropexie, zum Einsatz.

Bei diesem Verfahren wird nach Entfernung des Gebärmutterkörpers ein speziell beschichtetes Kunststoffnetz zwischen Gebärmutterhals und Kreuzbein befestigt. Das Netz wächst in den folgenden acht bis zehn Wochen in das umliegende Gewebe ein und gewährleitet eine effiziente Fixierung des Gebärmutterhalses. In seltenen Fällen wird dieser Eingriff mit einer kleinen Korrektur der Scheide (vordere bzw. hintere Scheidenplastik) kombiniert.

Senkungen der Scheide können auch Jahre nach einer Gebärmutterentfernung auftreten. In diesen Fällen kann ebenfalls durch ein laparoskopisches Verfahren das Scheidenende – ähnlich einer Cervicosacropexie – mit einem Kunststoffnetz am Kreuzbein laparoskopisch befestigt werden.

 

Für eine Harn-Inkontinenz gibt es unterschiedliche Ursachen. Zum einen kann bei einer überaktiven Blase eine medikamentöse Therapie Abhilfe schaffen (Stress-Harninkontinenz). Oftmals tritt jedoch ein Urinverlust durch eine Beckenbodenschwäche auf. Auch hier sind genetische Veranlagungen und Geburten in der Vorgeschichte häufig ursächlich (Belastungs-Harninkontinenz). Durch den verminderten Verschlussdruck der Harnröhre kommt es während körperlicher Aktivität zum Urinverlust, der oftmals als subjektiv extrem belastend empfunden wird. In diesen Fällen gibt es die Möglichkeit, im Rahmen einer minimal-invasiven Operation ein feines Kunststoff-Band um die Harnröhre unterhalb der Harnblase zu legen (Tension-free Vaginal Tape, kurz TVT). In unserer Sprechstunde bieten wir zur genaueren Diagnostik eine urodynamische Blasen- und Harnröhren-Druckmessung an.

 

Viele Krebserkrankungen der weiblichen Geschlechtsorgane lassen sich – je nach Stadium -  laparoskopisch operieren. Hierzu wenden wir unter anderem die ICG-Technik zur Abklärung von Lymphknotenmetastasen an. In manchen Fällen ist jedoch auch ein Bauchschnitt erforderlich. Im Rahmen unseres interdisziplinären Teams werden Krebserkrankungen nach den aktuellsten Standards behandelt.

 

Suspekte Befunde, meist durch Viren verursachte Warzenbildungen und andere Befunde können meist ambulant in Lokalanästhesie oder in einer kurzen Maskennarkose abgeklärt und behandelt werden. Dabei kommen Schere oder Skalpell, Strom oder Lasertechnik zum Einsatz, um das Gewebe zu schonen und Narbenbildungen zu vermeiden.

 

Nicht nur kosmetische Aspekte, auch medizinische Überlegungen können eine Verkleinerung der kleinen Schamlippen rechtfertigen. Mit einer überzeugenden medizinischen Begründung sind auch Krankenkassen bereit, die Kosten für den Eingriff zu tragen.

 

Bei Auffälligkeiten am äußeren Muttermund oder auffälligen Abstrichen ist manchmal eine Konisation in Verbindung mit einer Ausschabung erforderlich. Die histologische Untersuchung liefert uns eine sichere Diagnose.