Veröffentlichung Familienmagazin "Klecks"

„Ihr Kind hat Diabetes.“

 

Dr. med. Christian Chen (Chefarzt der Klinik für Kinder- und Jugendmedizin und Neonatologie am Ludmillenstift Meppen), Dr. med. Dorothee Veer (Leitende Ärztin des SPATZ), Dr. med. Ingo Zimmermann (Facharzt für Kinder- und Jugendmedizin)

 

Für viele Eltern ist dies eine Schocknachricht. Viele sehen eine lebenslange Krankheit mit Einschränkungen im Alltag und unklaren Zukunftsperspektiven. Doch keine Panik! Nach dem ersten Schock geht der Blick nach vorn.

Tatsächlich bedeutet der Umgang mit der Zuckerkrankheit für betroffene Familien einen Mehraufwand, doch die allermeisten lernen bald damit umzugehen, und zwar nicht nur technisch: regelmäßiges Blutzucker messen, Insulin geben und für Notsituationen gewappnet sein. Sie lernen auch, dass das Leben mit der Diagnose weitergeht. Durch spezielle Schulungen erfahren Eltern und Kinder, wie sie den Diabetes im Alltag meistern und trotz allem überwiegend ein normales Leben führen und ihre Aktivitäten und Gewohnheiten beibehalten können.

Die Zuckerkrankheit wird in zwei Typen unterschieden. Im Gegensatz zum Typ-2-Diabetes, bei dem Bewegungsmangel, ungesunde Ernährung und starkes Übergewicht zu den Risikofaktoren zählen, spielt beim Typ-1-Diabetes der Lebensstil keine Rolle – es ist eine Autoimmunerkrankung, bei der die Zellen der Bauchspeicheldrüse nahezu kein Insulin mehr produzieren. Dies hat zur Folge, dass der Zuckerspiegel im Blut stark ansteigt, in den Organen aber fehlt. Das lebenswichtige Hormon muss also von außen – durch Spritzen oder eine Insulinpumpe, zugeführt werden. Eine Therapie mit Tabletten ist nicht möglich.

Insulinmangel macht sich oft durch Symptome wie starken Durst, häufiges Wasserlassen großer Urinmengen (häufig auch erneutes nächtliches Einnässen), körperliche Abgeschlagenheit und Gewichtsverlust bemerkbar. Die Anzeichen treten oft innerhalb weniger Tage oder Wochen auf. Beim Auftreten solcher Symptome sollten Eltern bei ihrem Kind deswegen zügig reagieren und einen Kinderarzt aufsuchen. Die besondere Lust auf Süßigkeiten oder motorische Unruhe nach dem Genuss von zu viel zuckerhaltigen Lebensmitteln sind hingegen keine typischen Symptome eines Diabetes. Bei allen technischen Therapiehilfsmitteln ist beim Typ-1-Diabetes das Wissen über die Ernährung ein zentraler Bestandteil. Zudem sollten Eltern möglichst positiv und offen sein und ihr Umfeld über den Diabetes und seine Behandlung aufklären. Je besser alle Beteiligten (Familie, Freunde, Schule, Kindergarten) informiert sind, umso besser werden sie mit der Erkrankung umgehen und die Zukunftswünsche der betroffenen Kinder erfüllt werden können.

 

 

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