Junge Afrikanerinnen und Afrikaner starten
berufliche Zukunft im Ludmillenstift
„Make it in Germany“. Dies ist der Leitspruch des Portals der Bundesregierung für Fachkräfte aus dem Ausland. Diesen Leitspruch hat sich das Krankenhaus Ludmillenstift zu eigen gemacht. Anfang des Jahres wurde unter diesem Leitspruch ein Projekt gestartet, welches jungen Leuten aus Afrika dauerhaft ermöglichen soll, in Meppen eine Ausbildung zur Pflegefachkraft zu absolvieren.
„Über den Bedarf an Pflegefachkräften müssen wir nicht mehr diskutieren, sondern uns aktiv neben der Bindung der Kolleginnen und Kollegen um neue, motivierte Kräfte kümmern“ schildert der geschäftsführende Verwaltungsdirektor Jan-Henning Stoffers die Hintergründe der Initiative. Gemeinsam mit mehreren Beteiligten wurde in kurzer Zeit im Ludmillenstift ein spezielles Programm zur Integration der jungen Afrikanern und Afrikanerinnen für den Einstieg in das neue Lebens- und Arbeitsumfeld entwickelt. Die laufende Berufsausbildung geht mit Integrationsmaßnahmen und der Fortführung der Sprachförderung Hand in Hand. Zum Einführungsprogramm gehören etwa Behördengänge, Einkäufe oder die Nutzung öffentlicher Verkehrsmittel. Auf diese Weise eröffnen sich Perspektiven für eine längerfristige Beschäftigung in Deutschland. Während der dreijährigen Ausbildung werden die jungen Afrikaner und Afrikanerinnen intensiv durch die projektverantwortlichen Mitarbeiter des Ludmillenstiftes und die Lehrkräfte betreut. „Im Projekt steckt jede Menge Herzblut und privates Engagement.“ freut sich Stoffers beispielsweise darüber, dass die Auszubildenden persönlich vom Flughafen in Amsterdam abgeholt worden sind.
Den maßgeblichen Impuls zu diesem Projekt gaben die sehr guten Erfahrungen mit einer Auszubildenden aus Ostafrika. Ursprünglich kam Belindah Nagawa als Au-Pair Mädchen nach Meppen und betreute in dieser Zeit ein beeinträchtigtes Kind. Hieraus erwuchs der Wunsch eine Ausbildung zur Gesundheits- und Krankenpflegerin zu beginnen. Inzwischen hat Belindah dank hervorragender Sprachkenntnisse und fachlichen Leistungen das dritte Ausbildungsjahr erreicht und wird in Kürze ihr Examen ablegen um anschließend im Ludmillenstift Meppen tätig zu sein. Der Zufall will es, dass ihre Abschlussprüfung genau am Tag der internationalen Pflege stattfinden soll.
Aufgrund ihrer positiven Erfahrungen war es für Belindah dann auch eine Herzensangelegenheit sich von Beginn an in diesem Projekt zu engagieren. Über soziale Netzwerke wurden Freunde und Bekannte über den zusätzlichen Ausbildungsgang am Ludmillenstift Meppen informiert. „Aus den ersten lockeren Gesprächen sind sehr schnell konkrete Planungen entstanden und spätestens nachdem sich eine Vielzahl an Bewerbern spontan und unaufgefordert bei uns gemeldet haben, um ihr Interesse zu bekunden, haben wir Nägel mit Köpfen gemacht.
Zunächst fand natürlich das Bewerbungsverfahren statt, welches durch Videointerviews durchgeführt worden ist. Wir konnten insgesamt sieben jungen Leuten aus Uganda und Kenia eine Zusage für einen Ausbildungsplatz geben. Am Ende mussten natürlich auch die formalen Voraussetzungen bei den aus- und inländischen Behörden geprüft und bestätigt werden. Dank eines engen Austausch mit beinahe täglichen E-Mails und Telefonaten ist es uns gelungen, die sieben Auszubildenden pünktlich zum Ausbildungsstart im April in Meppen begrüßen zu dürfen.“ schildert der Verwaltungsdirektor das Vorgehen.
„Bei den Auszubildenden handelt es sich nahezu ausschließlich um junge Menschen, die trotz guter Qualifikation kaum berufliche Perspektiven in ihrem Heimatland haben. Die Aussicht auf eine gute und gesicherte Zukunft ist Motivation, den weiten Weg auf sich zu nehmen“.
Im Ludmillenstift freut man sich über den Gewinn der neuen Auszubildenden, da ausgebildete Pflegefachkräfte in Deutschland heute gefragter und wichtiger denn je sind. Die Nachfrage nach professioneller Pflege steigt bekanntlich durch die Alterung der Gesellschaft. Um dieser Nachfrage nachkommen zu können, wird das Ludmillenstift Meppen auch weiterhin aktiv sein und hat bereits weitere Pflöcke mit dem Projektteam und Behörden in den Boden geschlagen.