Welt-Blutspendetag 2022
Der eine „Piks“, der Leben rettet
Mit kleinem Aufwand Großes bewirken
Christian Magiera (mitte), Technischer Laborleiter des Zentrallabors im Ludmillenstift,
Helene Eckert (links) und Mechthild Derda (rechts), Medizinisch-Technische-Laboratoriumassistentinnen
Wer Blut spendet, ist ein echter Lebensretter! Besonders Krebs- und Herzerkrankte sowie Unfall-Patientinnen und Patienten können oft nur durch Präparate aus Spenderblut überleben. Darum werden jeden Tag etwa 15.000 Blutspenden in Deutschland gebraucht. Doch nur drei Prozent der Bevölkerung spenden regelmäßig. Daher wird jede Spende dringend benötigt. Die Blutgruppe spielt dabei keine Rolle. Von jedem kleinen Piks in die Armvene können bis zu drei Patienten profitieren und somit Menschenleben gerettet werden, wie das von Anne.
Dass die 35-jährige heute wieder mit Ihren Kindern in den Zoo gehen und um die Wette laufen kann, ist für sie und ihre Familie nicht selbstverständlich, denn vor vier Jahren wurde Anne in einen schweren Autounfall verwickelt. Nach einer Vielzahl von Untersuchungen, die in kürzester Zeit noch am Aufnahmetag im Ludmillenstift erfolgten, wurden bei Anne Frakturen am Becken und an der Wirbelsäule festgestellt. Durch ihre Verletzungen verlor Anne sehr viel Blut. Insgesamt hatte sie sechs lebensrettende Blutkonserven plus Blutplasma erhalten, ohne die die junge Mutter nicht überlebt hätte. Sie ist jedem Spender einer Blutkonserve von Herzen dankbar, denn sie weiß, dass sie dank dieser Menschen noch am Leben ist.
Auch Mechthild Derda wird passend zum Welt-Blutspendetag am 14.06.2022 ihre 35. Blutspende leisten. Ihren Termin hat sie bereits online gebucht. Als Medizinisch-Technische-Laboratoriumassistentin (MTLA) ist sie im Zentrallabor des Ludmillenstiftes in Meppen tätig. Durch ihre Arbeit in der dortigen Blutbank weiß sie, wie wichtig Blutpräparate für die Patienten sind: „Ich wünsche mir sehr, dass sich noch mehr Menschen für eine lebensrettende Blutspende entscheiden, denn Blut spenden ist eine einfache Art, Kranken und Verletzten zu helfen. Fast jeder kann mit wenig Aufwand seinen Teil dazu beitragen, Leben zu retten.“
Als überregionales Traumazentrum hat sich das Ludmillenstift auf die Behandlung von lebensgefährlich verletzten Unfallopfern spezialisiert. Um schwerstverletzte Patientinnen und Patienten sehr rasch mit Blut zu versorgen, ist ein festgelegter Vorrat an Blutkonserven unabdingbar. „In solch einer Situation zählt dann jede Minute.“ weiß Christian Magiera, Technischer Laborleiter im Zentrallabor des Ludmillenstiftes. „Wir sind in der Lage innerhalb kürzester Zeit jede Blutgruppe mit Blutkonserven zu versorgen. Dafür ist es jedoch wichtig, dass unsere Lieferanten, wie beispielsweise das Deutsche Rote Kreuz, genügend Blutspenden erhalten.“
Blut spenden dürfen alle Personen, die sich gesund fühlen, volljährig sind und mindestens 50 Kilogramm wiegen. Eine Blutspende ist in der Regel bis zum Alter von 64 Jahren möglich, Mehrfachspender können bis zum 73. Geburtstag Blut spenden. Frauen dürfen vier Mal, Männer sogar sechs Mal innerhalb von zwölf Monaten Blut spenden. Zwischen zwei Spenden muss ein zeitlicher Abstand von mindestens acht Wochen liegen.